Wunden schmerzlos reinigen – auch für Kleinkinder

Als Eltern steht man oft vor dem Problem, dass ein Kind eine Verletzung oder eine wunde Hautstelle hat, die gereinigt werden muss. Auch wunde Popos während der Zahnungsphase müssen versorgt werden – und das schmerzt die Eltern oft genauso wie die Kinder.

Hier ist eine ebenso einfache wie geniale Methode, um Wunden vollkommen schmerzlos zu reinigen.

Wenn man Wasser über eine Wunde gießt, oder ein handelsübliches Feuchttuch für Babys benutzt, dann tut das ziemlich weh. Denn Leitungswasser hat einen geringeren Salzgehalt als das Blut im menschlichen Körper. Auch Meerwasser tut höllisch weh, weil es viel zu viel Salz enthält.

Isotonische Lösungen sind schmerzfrei

Eine isotonische Kochsalzlösung ist hingegen vollkommen schmerzfrei, da der Salzgehalt in der Lösung exakt dem Salzgehalt im Blut entspricht. Isotonische Lösungen kann man auch teuer als sterile Infusionslösungen in der Apotheke kaufen. Klar funktionieren die, doch Sterilität ist für normale Zwecke unnötig.

Eine isotonische Lösung kann man mit Hausmitteln sehr einfach selbst herstellen – denn ein aufgeschüftes Knie oder ein Wunder Popo bedürfen definitiv nicht einer sterilen Reinigungsflüssigkeit – Dreck und Bakterien sind eh schon da! Natürlich sollte man kein dreckiges Wasser verwenden. Aber normales Leitungswasser kommt ohnehin beim Duschen oder Hände waschen in solche Wunden. Und Desinfizieren kann bzw. sollte man die Wunde ja eh noch, sobald die Steine schmerzfrei aus dem Knie gespült sind.

Das Rezept für eine isotonische Kochsalzlösung

Isotonische Lösungen haben einen Salzgehalt von 0,9 %. Das entspricht in etwa 9 Gramm Kochsalz (das ist Natriumchlorid also “NaCl”) auf einen Liter Wasser. Da wir Menschen nicht absolut empfindlich sind, bemerken wir beim Wunden waschen kleinere Unterschiede im Salzgehalt gar nicht. Und entsprechend einfach können wir es uns machen: Wir nehmen einfach 10g Natriumchlorid auf einen Liter Wasser. Das hat den Vorteil, das man handelsübliche Dosierlöffel benutzen kann, um so eine Lösung anzurühren. Die Löffel gibt es im Zehnerpack mit Größenvarianten von 1g, 2.5g und so weiter bis 10g und kosten nur ein paar Euro.

Man nehme also Kochsalz und rühre es in Leitungswasser. Die Mengenangaben kann man der folgenden Auflistung entnehmen und für andere Mengen entsprechend umrechnen: Wassermenge[in ml] / 100 entspricht der Salzmenge in Gramm.

  • für 100ml Wasser: 1,0g NaCl
  • für 250ml Wasser: 2,5g NaCl
  • für 500ml Wasser: 5,0g NaCl
  • für 1000ml Wasser: 10g NaCl
Dosierlöffel für isotonische Salzlösung
Beschriftete Dosierlöffel für isotonische Salzlösung

Die wohl praktischste Größe für den Hausgebrauch ist ein Dosierlöffel mit 2.5g, da man damit 250ml der Lösung anrühren kann. Diese Menge ist typischerweise auch in Nasenspülsets verwendet, so dass man auch hier künftig simples Kochsalz nehmen kann, statt die teilweise teuren Packungen zu kaufen.

Salzauswahl: Ohne Zusatzstoffe

Wichtig anzumerken ist noch, dass man das richtige Kochsalz für die isotonische Lösung nehmen sollte. Am besten sind vermutlich Meersalze und man sollte bei regelmäßiger Anwendung darauf achten, dass das Salz keinerlei Zusätze wie Rieselhilfen enthält. Wir haben für Nasenspülungen (und gelegentliche Wunden bei den Kindern) ein Meersalz aus dem Biomarkt angeschafft, da wir das “öfter” benutzen.

Improvisiert ruhig

Laufen wir im Urlaub mit Dosierlöffeln und Kochsalzpackungen herum? Sicherlich nicht. Da tut es auch Salz aus dem Salzsteuer der Taverne nebenan kombiniert mit Wasser aus Plastikflaschen. Wenn es also um die Knie oder wunde Popos eurer Kinder geht, möchte ich alle ermutigen, im Zweifelsfall einfach zu improvisieren. Feuchttücher und Wasser tun ohnehin weh. Wenn man den Salzgehalt versehentlich deutlich zu hoch macht, tut es auch weh – hilft dafür aber auch besser. Und es besteht die große Chance, den Salzgehalt so zu improvisieren, dass er in etwa passt und das Waschen schmerzfrei wird. Was kann man also verlieren? Nichts.

Ich habe mir die Größe der Dosierlöffel in etwa eingeprägt und traue mir zu, die Dosierung so zu improvisieren, dass die Kinder nicht leiden müssen.

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